Der große Umbruch: von der Spätantike zum frühen Christentum
Durch die Verlegung der Hauptstadt des römischen Reiches nach Byzanz gewann das Amt des Bischofs von Rom auch an politischer Bedeutung. Die Kirche füllte nun ein Machtvakuum und stieg langsam zur neuen Autorität und Verwaltungsmacht der Stadt auf. Dabei übernahm das sich etablierende Papsttum nicht nur die Insignien des Kaiseramtes, sondern besetzte auch konkret die imperialen Monumente, wie etwa den von Kaiser Konstantin ausgebauten Lateranspalast. Wie sehr sich das frühe Christentum alter Orte und Traditionen versicherte, kann exemplarisch an der Kirche San Clemente deutlich werden. Mit ihrer Unter- und Oberkirche steht sie beispielhaft für die Entwicklung der frühen Gemeindekirche in Rom, zeigt aber gleichzeitig, wie sehr die Bischöfe dafür Sorge trugen, dass die ehemalige Kultstätten und paganen Riten – hier der Mitraskult – christlich überformt wurden.