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Caravaggio: Religion als irdische Realität

Während in der Gegenreformation die meisten Künstler die Lehrmeinung der Kirche mit rhetorischen Mitteln verbreiten, sucht Caravaggio nach der menschlichen Substanz der Religion. Der Künstler bricht mit alten Traditionen und eröffnet durch seine Werke erstmals den Blick auf die irdische Realität und Wirklichkeit des Göttlichen, die bis heute Aktualität besitzt. Dieser neue Zugang zur Religion findet in Rom schnell ein anerkennendes Publikum, das über die religiöse Thematik hinaus auch die Vorzüge der künstlerischen Ausführung zu schätzen lernt. Es lässt sich sagen, dass Caravaggio nicht nur die Möglichkeiten der Malerei erweitert, sondern dass sich mit ihm auch das Verhältnis des reflektierten Betrachters zur Kunst ändert.